Inszenierung: Hans Piesbergen
Dramaturgie: Silvia Armbruster
Bühne & Kostüm: Sabina Scholz
Regieassistenz: Magdalena Huber
Mit Julia Jaschke und Alexander Sichel
Mit der für ihn typischen Portion schwarzen Humors erzählt George Tabori von seiner Mutter und ihrer wundersamen und lebensrettenden Begegnung mit einem deutschen Offizier:
Eines Sommertags im Jahre 1944 auf dem Weg zum wöchentlichen Romméspiel mit ihrer Schwester wird die sechzigjährige Elsa Tabori von den Nazis aufgegriffen und zusammen mit 4.000 anderen Juden in einen Viehwaggon Richtung Auschwitz gesteckt. Es ist die Courage, die Elsa das Leben rettet. Die Mutter des Autors trifft während ihrer skurrilen Deportation auf trottelige Hilfspolizisten, treudoofe Nazischergen und einen SS-Offizier, der sich als vegetarischer Philanthrop sieht, bis sie schließlich – mit einem Tag Verspätung – doch noch zum Romméspiel erscheint. Hinter jedem Lachen in diesem autobiografischen Meisterwerk von George Tabori drängt das unermessliche Leid der Deportierten hervor.
Einer der berühmtesten Texte von George Tabori, der – 1914 in Budapest geboren – mit zwanzig Jahren nach London emigrierte. Außer seiner Mutter und ihm wurde seine gesamte Familie in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten umgebracht. Jahrelang schrieb Tabori in England und den USA für Theater und Film. Er arbeitete unter anderem mit Bertolt Brecht und Alfred Hitchcock. 1971 kehrte er nach Europa zurück und inszenierte, auch mit eigenen Ensembles, an renommierten Bühnen in Bremen, München, Wien und Berlin sowohl seine eigenen Stücke als auch Shakespeare, Lessing, Dostojewski sowie viele zeitgenössische Autoren. Tabori erhielt für sein Schaffen zahlreiche Preise, darunter 1992 den Georg-Büchner-Preis. Noch bis kurz vor seinem Tod 2007 war er am Berliner Ensemble als Hausautor und Regisseur tätig.
Der Regisseur Hans Piesbergen arbeitete mehrere Jahre mit George Tabori in Wien und München zusammen und spielte mehrfach in seinen Stücken.